In der ersten Mai-Woche war hier in Japan wieder die “Golden Week”, in der die meisten Firmen geschlossen haben und quasi ganz Japan Urlaub hat. Entsprechend voll ist es dann natürlich auch, aber wenn die Firma schon zu hat, dann muss man das auch nutzen.
Im diesem Jahr war der Plan mit einem Kollegen und dem Motorrad nach Kyushu (die südlichste der 4 Hauptinseln von Japan) zu fahren und dann mit der Fähre wieder zurückzukommen. Das Wetter sah jetzt zwar nicht perfekt aus, aber ok, die Hotels waren gebucht, also los gings.
Leid war das nur ein kurzes Vergnügen, denn ein paar größerer Steine haben mir gleich am ersten Tag – mal wieder…. 🙁 – den Kühler und den Getriebedeckel beschädigt, so dass mein Motorrad anschließend etwas inkontinent war (Verlust von Kühlerflüssigkeit und Öl). Ich habe noch versucht es mit Kaltmetall zu flicken, aber da war leider nichts mehr zu machen. Also habe ich den Abschleppdienst angerufen, der auch nach 50min gekommen ist und mein Motorrad zurück nach Yokohama gebracht hat. Ich bin dann mit dem Zug zurückgefahren. Es war trotz Übersetzer gar nicht so einfach, denen klar zu machen, wo ich mich gerade befinde, aber ich habe einen netten Japaner gefunden, der mir dabei geholfen hat und mich während der Wartezeit mit Tee und Süßigkeiten versorgt hat.
Zurück in Yokohama war ich dann erst mal ein paar Tage total frustriert, da ich mir das natürlich anders vorgestellt hatte. Aber shoganai….
Mein Kollege ist dann ohne mich weitergefahren und musste dann aber nach 4 Tagen sein Motorrad auch mit dem Abschleppdienst zurückbringen lassen, da seine Benzinpumpe defekt war. Also irgendwie stand die Tour unter keinem guten Stern…
Aber ich wollte jetzt auch nicht die ganze Zeit zu Hause sitzen und so habe ich mich entschlossen für 3 Tage mit dem Shinkansen nach Osaka und Himeji zu fahren. Das ist von Yokohama eine relativ entspannt Fahrt von 2,5h und man muss sich da auch nicht groß nach den Zeiten erkundigen, da quasi mehrmals pro Stunde der Shinkansen in diese Richtung fährt. Wie anfangs schon erwähnt kann es während der Golden Week ganz schön voll werden, so dass ich mich schon mal auf eine längere Suche nach einen Hotel eingerichtet habe. Aber auch das war kein Problem.
Osaka Castle
Als erstes habe ich mir das Schloss von Osaka angesehen. Theoretisch ist das Schloss ca. 450 Jahre alt, praktisch wurde die aktuelle Version aber im Jahre 1931 gebaut und hat den 2. Weltkrieg auch relativ unbeschadet überstanden. Viele der vermeintlich alten Burgen, Tempel und Schreine in Japan sind gar nicht so alt, da sie immer wieder durch die Naturgewalten (Erdbeben, Feuer, Tsunami, Taifun,….) zerstört werden und dann wieder neu aufgebaut werden müssen.
Diese Schlösser sind meistens relativ ähnlich aufgebaut und eigentlich kommt immer erst einmal ein Burggraben, der von Wachtürmen bewacht wird, bevor es in das eigentlich Schloss geht.

In dem Burggraben sind dann durchaus auch Tiere zu finden, z.B. diese Schildkrötenfamilie….

Das Schloss selbst kann man auch besichtigen, aber da war mir die Warteschlange dann doch zu lang, so dass ich mich mit ein paar schönen Bildern von Außen begnügt habe…



Shitennoji
Anschließend ging es zum Shitennoji. Das ist einer der ältesten Tempel in Japan und wurde im Jahre 593 erbaut. Wobei ich glaube das die Bezeichnung “einer der ältesten…..” hier in Japan ziemlich inflationär verwendet wird.
Der Temple besteht aus 2 Teilen : einem äußeren Teil, der frei zugänglich ist und einem inneren Teil mit der schönen Pagode, für den man eine kleine Eintrittsgebühr von 300JPY zahlen muss, was aktuell gerade mal etwas mehr als 2€ sind.



Der innere Teil des Tempels wird von der 5-stöckigen Pagode dominiert :

In dem Tempel habe ich auch mal wieder ein paar Räucherstäbchen und 2 Kerzen angezündet. Man weiß ja nie, zu was es gut ist…..
Die Haupteingangstore zum Tempel werden meist von 2 Wächtern bewacht, den sog. Nio.

Ist man dann durch das Haupttor geschritten, zeigt sich einem dieser Blick auf den inneren Teil des Tempels :


Umeda Sky Building
Letzter Stopp für den ersten Tag war das Umeda Sky Building, das eine etwas eigenwillige Konstruktion hat, aber man hat von dort einen tollen Blick auf Osaka. Kostet allerdings auch 1000JPY Eintritt, was sich aber meiner Meinung nach auf jeden Fall lohnt.

Oben angekommen, hat man dann einen tollen 360° Blick auf Osaka…





Himeji Castle
Am zweien Tag stand Himeji auf dem Programm. Die Stadt Himeji ist bekannt für sein Schloss, das 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde. Von Osaka erreicht man Himeji am einfachsten mit dem Shinkansen und die Fahrt dauert nur ca. 1h. In Himeji angekommen, kann man für die kurze Fahrt zum Schloss den Bus nehmen, was sich aber kaum lohnt, oder einfach gleich die 15min zu Fuß gehen.
Die ganze Anlage ist ziemlich groß und neben dem Schloss kann man auch noch einige Parkanlagen und Gärten anschauen, so dass man sich hier locker einen ganzen Tag aufhalten kann.

Ich habe mich auf das Schloss konzentriert und habe mir nur noch einen Park angesehen, den Koko-en, aber dazu später mehr….
Die Tour durch das Schloss führt einen erst durch die äußeren Anlagen bis man dann zum Hauptgebäude kommt. Dort geht es dann über einige Treppen ganz nach oben in das oberste Stockwerk. Es gibt nur wenige Ausstellungsstücke in dem Gebäude, die man sich anschauen kann, aber die Anlage selbst ist schon spektakulär genug.












Vom obersten Stockwerk des Hauptgebäudes hat man natürlich einen tollen Ausblick, den man aber nur schwer fotografieren kann, da Drahtmaschen vor den Fenstern sind. Der Japaner will ja nicht, dass jemand rausspringt… Aber mit etwas Geschick bekommt man es dann doch irgendwie hin.



Und noch ein letzter Blick auf das Schloss….

Der Park “Koko-en” liegt quasi direkt ums Eck vom Schloss aus gesehen und ist in der Art eines typ. japanischen Gartens angelegt. Es ist jetzt nicht der größte und schönste Garten, den ich bisher hier gesehen habe, aber wenn man schon mal da ist, kann man den ruhig mitnehmen…






Maishima – Seaside Park
Nach der Rückkehr von Himeji war es noch etwas zu früh, um schon ins Hotel zurückzugehen. Deshalb habe ich noch einen kleinen Abstecher nach Maishima gemacht. Das ist eine kleine Insel, die man über Brücken aber problemlos auch mit dem Bus erreichen kann. Auf dieser Insel sind auch einige Sport Arenen, wo man sich vermutlich die Baseball-Spiele der lokalen Mannschaften ansehen kann.
Der Park ist anscheinend bekannt für seine Blumen. Jedenfalls sind da massenhaft Japaner gewesen, die die Blumen aus allen erdenklichen Lagen fotografiert haben. Das sah zwar ganz gut aus, aber so spektakulär war es jetzt auch nicht…






Dotonburi
Man kann natürlich nicht in Osaka gewesen sein, ohne nicht zumindest ein bisschen vom Nachtleben gesehen zu haben. Die beste Gegend hierfür bietet Dotonburi.





Es gibt dort aber auch einige kleinere Gassen mit etwas traditionelleren Bars und Restaurants, die dann aber auch schnell ziemlich teuer werden können….

Minoo – Park
Am letzten Tag hatte ich dann genug davon, mir die Stadt anzusehen. Deshalb hatte ich mich dafür entschieden, in den Minoo-Park zu gehen und dort noch einen kleinen Spaziergang zu machen.
Wie eigentlich immer in Japan kommt man auch hier ohne Probleme mit der U-Bahn hin und dauert von der Station “Shin-Osaka” nur ca. 20min.
Die Hauptattraktion im Minoo-Park ist sicherlich der Wasserfall. Mit etwas Glück kann man aber auch einige Tiere sehen.


Auf dem ersten Bild ist am Rand des Felsens ein Lurch oder Salamander (braun/schwarz gefleckt) zu sehen. War so grob geschätzt ca. 30cm lang. Habe ich nur per Zufall gesehen, da mich ein Japaner darauf aufmerksam gemacht hat.
Aber zurück zum Wasserfall…
Bis zum Wasserfall sind es ca. 3km zu laufen und der Weg war mehr oder weniger eben, so dass man da ganz entspannt hinkommen kann. Man läuft quasi die ganze Zeit an einem kleinen Fluss entlang und zwischendurch gab es immer mal wieder was zu sehen…

Oder auch den Ryuan Tempel, der so ungefähr auf halber Wegstrecke liegt…



Aber eigentlich kommen glaube ich alle hier hin, um den Wasserfall zu sehen.


Anschließend ging es die 3km wieder zurück und ich bin dann mit dem Shinkansen wieder zurück nach Yokohama gefahren. Osaka hat sich auf jeden Fall gelohnt und ich komme bestimmt noch mal nach Osaka…
Servus Mali, irgendwie sind Motorrad-Touren in Asien nicht so Dein Ding 🙂 Gruß Heiko & Isa.
solange es nur bei technischen Defekten bleibt ist das zwar ärgerlich, aber kein größeres Problem… Der Aufenthalt in Osaka war ja trotzdem super. Allerdings wird mich die Reparatur eine Stange Geld kosten…